Menschen treffen immer die für sie beste Wahl– auch bei Veränderung und Qualität
- dianabaustein
- 21. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Die Aussage einer Führungskraft auf eine Anregung, die wirklich gemessene Temperatur anstelle von immer nur „5°C“ aufzuschreiben, war: „Wieso sollten die Mitarbeiter das machen? Dann kriegen sie nur Ärger und Probleme, wenn mal was nicht passt.“ Das hat mich dazu inspiriert, diesen Beitrag zu verfassen.
Gerade die Umsetzung von Qualitätsmaßnahmen oder Prozessveränderungen kann es eine echte Herausforderung sein. Hier hilft mir eine Grundhaltung aus dem systemischen Coaching schon mal weiter:
„Menschen treffen immer die für sie zu diesem Zeitpunkt beste Wahl.“ Das dreht die Sichtweise erheblich um und eröffnet eine ganz neue Perspektive. Statt zu fragen: „Warum machen die das denn nicht endlich? Die wollen doch nicht!“ können wir uns fragen: „In jedem Moment hat dieser Mitarbeiter oder diese Mitarbeiterin eine andere Option gewählt. Dafür gibt es einen Grund.“
Vertrautes ist sicher
Unsere täglichen Routinen und Gewohnheiten geben uns ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Neue Wege oder Veränderungen bedeuten Unsicherheit, das Verlassen der Komfortzone – und das ist erst einmal anstrengend und unangenehm. Deshalb greifen wir oft auf den bekannten, eingefahrenen Weg zurück, weil das Bekannte momentan als die sicherste Option erscheint.
Gerade keine Zeit?
Bei der Umsetzung von Qualitätsmaßnahmen scheint es oft so, dass in solchen Momenten die Aufgaben Vorrang haben, die gerade eilig sind, schnell abgerechnet werden können, Umsatz bringen oder bei denen schon der Kunde oder der Chef nachfragt haben. Diese Aufgaben sind vertraut, vorhersehbar und vermitteln ein Gefühl von Kontrolle. Sie verdrängen manchmal die Zeit und Energie, die eigentlich für die nachhaltige Sicherung des Betriebs oder für Verbesserungen notwendig wären.
Die beste Wahl
Jede:r Mitarbeiter:in hat in jedem Moment eine andere Option gewählt. Dafür gibt es einen Grund. Dahinter steckt ein Bedürfnis. Es gilt, dieses Bedürfnis zu erkennen, anzuerkennen und zu würdigen.
Vielleicht fehlen ganz einfache Dinge, wie ein schneller Zugriff auf ein Dokument. Vielleicht muss der Kontext umgestaltet werden. Vielleicht fehlt es an Kenntnis oder Sicherheit. Oder es liegt an der Wertschätzung der Arbeit, die zwar die nachhaltige Qualität der Produkte und somit das nachhaltige Geschäft sichert, aber heute nicht immer direkt abgerechnet werden kann. Vielleicht hängt es auch an der Reaktion der Führungskraft oder an der Fehlerkultur im Unternehmen. Hinschauen bedeutet manchmal auch, kurzfristig mehr Aufwand und Anstrengung in Kauf zu nehmen.
Und auch diese Führungskraft hat in diesem Moment diese Option als ihre beste Wahl angesehen.
Und wie geht es weiter?
Im nächsten Schritt gilt es, herauszufinden, was wirklich benötigt wird, welches Bedürfnis dahintersteckt und wie man diesem begegnen kann und will. Es ist wichtig, den Rahmen der Möglichkeiten zu wahren. Nicht jedes Bedürfnis muss sofort erfüllt werden. Oft reicht es, es wahrzunehmen, um bewusst damit umgehen zu können.
Das ist Führungsarbeit – mit sich selbst und dem Team. So wird eine konstruktive, gemeinsame und nachhaltige Entwicklung möglich.
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